Flute die Welt mit Licht
Es ist stockdunkel – andere Menschen kann ich nur schemenhaft sehen oder höre ihr Räuspern. Es herrscht gebannte Aufmerksamkeit und erwartungsvolles Warten. Und dann – wenn ich schon fast ungeduldig zu werden beginne: Schritte von außen, ein erster Lichtschimmer. Noch mehr Geräusche von Schritten… dann Stille.
‚Lumen Christi‘ – das Licht Christi. Der Pfarrer singt diesen Ruf, der wie eine Welle durch den Kirchenraum geht. Alle drehen ihre Köpfe zu der Osterkerze. Dreimal – und dreimal bestätigt die Gemeinde diesen Ruf. In Windeseile verbreitet sich dieses Licht: jede*r bekommt davon. Das Dunkel ist nicht mehr dunkel. Das Licht hat gesiegt.
Für mich ist dieses Ritual aus der Liturgie der Auferstehungsfeier in der Osternacht eines der eindrücklichsten der Kirche.
Dunkel: das ist so vieles. Dunkelheiten in Beziehungen, in Familien, Zukunftsängste, seelische Nöte, Unfrieden und Krieg, Zerstörung und Gewalt, Missbrauch und Vertuschen. Die Liste ließe sich fortsetzen.
Ostern bringt mich dazu, den Kopf zum Licht zu drehen. Auf Christus zu schauen und dem Leben mehr als dem Tod zu trauen … und mit dieser Zuversicht weiter zu gehen – auch in Dunkelheiten hinein.
Flute die Welt mit Licht. Das ist Bitte, Hoffnung und Auftrag gleichermaßen.
Wir wünschen Ihnen gerade in diesen Zeiten Erfahrung des Lichts. Lassen Sie sich anstrahlen und wärmen.
Frohe Ostern wünscht Ihnen
Ihr Team der KITApastoral
Margret Färber
Foto: Peter Weidemann, Pfarrbriefservice